Siegeslied, bey Eroberung des heiligen Grabes Aus den Zeiten der Kreuzzüge Im Siegesreigen tanzen wir, Erlöser, an dein Grab, Und tönen hohe Jubel dir, Und schauen froh hinab! Beschattet von dem Felsgesträuch, Umtaumeln wir die Gruft, Und streuen manchen Palmenzweig Frohlockend durch die Luft. Dein Vater sah von seinem Thron Herab auf unsre Schlacht, Und alle Saracenen flohn, Und fühlten Gottes Macht. Der Kison rieselt purpurhell Vom Saracenenmord, Und blutig wallt Siloa's Quell Durch seine Binsen fort. Wohl uns! die Siegerfahne tanzt Von Golgatha herab, Und rauscht, auf einen Fels gepflanzt, Hoch über Jesus Grab! Ein Engel trat, in Feur gehüllt, In unsre Vorderreihn, Das Schwert, das seine Rechte füllt, Blinkt' auf den Feind hinein. Und eine Purpurfahne flog, Wie Gottes Lichtgewand, Bald niedrig, und bald wieder hoch, In seiner linken Hand. Mit seiner Purpurfahne Wehn Kam Sieg auf unser Heer; Dem Feind, kaum hatt' er ihn gesehn, Entbebte Schwert und Speer. Vom todeskalten Gottesschaur Ward er hinweg geweht, Und unsre Fahn' auf deiner Maur, Jerusalem, erhöht. Von unsern Schultern blinkt das Kreuz, Von unsern Fahnen blinkts; Der Christenunterjocher scheuts, Und wo es weht, da sinkts! Da ist, hebt das Gemetzel an, Der Knabe selber Held; Da blitzen wir den Muselmann Zurück vom Waffenfeld! Beflügle fürder unsre Wehr Mit deinem Rächerblitz, Und donnre dieser Mörder Heer Aus deinem Lieblingssitz! Flieg' immer, hohes Kreuzpanier, Den frommen Christen vor, Und rausch' in Salem für und für Jehova's Lob empor!