Lob der Gottheit Du bist es Schöpfer, der durch einen Wink Zahllose Welten schuff, Der Rosen um des Morgens Stirne band, Und um des Abends Haupt Den Kranz von Gold. Dich lobet die Natur, Das bunte Veilchenthal, Die Morgenröthe, die ihr junges Bild In jede Welle prägt. Dich lobt der Westwind, der die grüne Fluth Der Saaten kräuselt, Dich Erhebt die Windsbraut, die den Eichenwald Entwurzelt und zerreißt. Dich lobt der Donner, der am Himmel rollt, Und rothe Blitze sprüht, Der Wolkenbruch, der auf die Wiese fällt, Und sie in Meer verkehrt. Dich loben Flocken, die das grüne Haar Des finstren Tannenhayns Mit Silber überstreun, und weißen Flor Um die Gebüsche ziehn. Die ganze Erde ist Dein Lobgesang, Und Hymn' auf Hymne steigt Zu Deinem Thron empor, wo Du im Licht, Wie im Gezelte, wohnst. Verstummest du allein, du Mensch? Erwach Vom Schlummer, der dich drückt, Wirf deine Blicke rings umher, und sieh Die Wunder seiner Macht. Preiß deinen Schöpfer, wenn der frühe Hahn Den Morgen ausposaunt, Erheb ihn, wenn das milde Abendroth Die Hügelspitzen mahlt. Erheb ihn, wenn die Nacht der See entsteigt, Und ihr Gewand, durchwebt Mit goldnen Sternen, und mit Mondenschein, Rund um den Himmel wirft. – Preiß ihn durch Hymnen, heiliges Gefühl Ergreife dich, wenn du Den Schöpfer denkst, der dich ins Leben rief, Den Gott voll Gnad und Huld.