An Herkules In der Kindheit Schlaf begraben Lag ich, wie das Erz im Schacht; Dank, mein Herkules! den Knaben Hast zum Manne du gemacht, Reif bin ich zum Königssitze Und mir brechen stark und groß Taten, wie Kronions Blitze, Aus der Jugend Wolke los. Wie der Adler seine Jungen, Wenn der Funk im Auge klimmt, Auf die kühnen Wanderungen In den frohen Aether nimmt, Nimmst du aus der Kinderwiege, Von der Mutter Tisch und Haus In die Flamme deiner Kriege, Hoher Halbgott, mich hinaus. Wähntest du, dein Kämpferwagen Rolle mir umsonst ins Ohr? Jede Last, die du getragen, Hub die Seele mir empor, Zwar der Schüler mußte zahlen; Schmerzlich brannten, stolzes Licht, Mir im Busen deine Strahlen, Aber sie verzehrten nicht. Wenn für deines Schicksals Wogen Hohe Götterkräfte dich, Kühner Schwimmer! auferzogen, Was erzog dem Siege mich? Was berief den Vaterlosen, Der in dunkler Halle saß, Zu dem Göttlichen und Großen, Daß er kühn an dir sich maß? Was ergriff und zog vom Schwarme Der Gespielen mich hervor? Was bewog des Bäumchens Arme Nach des Aethers Tag empor? Freundlich nahm des jungen Lebens Keines Gärtners Hand sich an, Aber kraft des eignen Strebens Blickt und wuchs ich himmelan. Sohn Kronions! an die Seite Tret ich nun errötend dir, Der Olymp ist deine Beute; Komm und teile sie mit mir! Sterblich bin ich zwar geboren, Dennoch hat Unsterblichkeit Meine Seele sich geschworen, Und sie hält, was sie gebeut.