Patmos Dem Landgrafen von Homburg [Ansätze zur letzten Fassung] Voll Güt ist; keiner aber fasset Allein Gott. Wo aber Gefahr ist, wächst Das Rettende auch. Im Finstern wohnen Die Adler, und furchtlos gehen Im Tagewerk die Söhne der Alpen über den Abgrund weg Auf leichtgebaueten Brücken. Drum, da gehäuft sind rings, um Klarheit, Die Gipfel der Zeit, Und die Liebsten nahe wohnen, sehnsuchtsvoll, ermattet, auf Getrenntesten Bergen, So gib unschuldig Wasser, O Fittige gib uns, treuesten Sinns Hinüberzugehn und wiederzukehren. So sprach ich, da entführte Mich künstlicher, denn ich vermutet, Und weit, wohin ich nimmer Zu kommen gedacht, ein Genius mich Vom eigenen Haus. Es kleideten sich Im Zwielicht, Menschen ähnlich, da ich ging, Der schattige Wald Und die sehnsüchtigen Bäche Der Heimat; nimmer kannt ich die Länder. Viel aber mitgelitten erfahren haben wir, Merkzeichen viel. So In frischem Glanze, geheimnisvoll, In goldenem Rauche blühte Schnellaufgewachsen, Herzlich erkannt, mit Schritten der Sonne, Von tausend Tischen duftend, jetzt, Mir Asia auf und geblendet ganz Sucht eins ich, das ich kennete, denn nie gewöhnt hatt Ich mich solch breiter Gassen, wo herab Vom Tmolus aus fährt, Ein unzerbrechlich Zeug, der goldgeschmückte Paktol Und Taurus stehet und Messogis, und von Gewürzen Fast schläfrig der Garten, Vom Jordan fern und Nazareth Und fern vom See, an Capernaum, wo sie ihn Gesucht, und Galiläa die Lüfte, und von Cana. Eine Weile bleib ich, sprach er. Also wie mit Tropfen, heiligen, Stillte er das Seufzen des Lichts, das durstigem Tier war oder Dem Schreien des Huhns ähnlich, jenes Tages, als um Syrien, verblüht, Gewimmert der getöteten Kindlein heimatliche Anmut wohlredend im Verschwinden, und des Täufers Sein Haupt stürzt und, das goldene, lag uneßbarer und unverwelklicher Schrift gleich Sichtbar auf trockener Schüssel. Wie Feuer, in Städten, tödlichliebend Sind Gottes Stimmen. Brennend ist aber, gewißlich Das gleich behalten, im Großen das Große. Nie eine Weide. Daß einer Bleibet im Anfang. Jetzt aber Geht dieses wieder, wie sonst. Johannes. Christus. Diesen, ein Lastträger, möcht ich singen, gleich dem Herkules, oder Der Insel, welche gebannet, und angeblümt, sinnreich, erfrischend, Die benachbarte mit kalten Meereswassern aus der Wüste Der Flut, der weiten, Peleus. Aber nicht Genug. Anders ist es ein Schicksal. Wundervoller. Reicher, zu singen. Unabsehlich Seit dem die Fabel. Und auch möcht Ich die Fahrt der Edelleute nach Jerusalem, und wie Schwanen der Schiffe Gang und das Leiden irrend in Canossa, brennendheiß, Und den Heinrich singen. Aber daß uranfangs Der Mut nicht selber mich aussetze. Schauen, müssen wir mit Schlüssen, Der Erfindung, vorher. Denn teuer ists, Das Angesicht des Teuersten. Nämlich Leiden färbt Die Reinheit dieses, die rein Ist wie ein Schwert. Damals sah aber Der achtsame Mann Das Angesicht des Gottes, Da, beim Geheimnisse des Weinstocks, sie Zusammensaßen, zu der Stunde des Gastmahls, Als in der großen Seele, wohlauswählend, den Tod Aussprach der Herr, und die letzte Liebe, denn nie genug Hatt er, von Güte, zu sagen Der Worte, damals, und zu bejahn schneeweiß. Aber nachher Sein Licht war Tod. Denn begrifflos ist das Zürnen der Welt, namlos. Das aber erkannt er. Alles ist gut. Drauf starb er. Es sahen aber, gebückt, desunerachtet, vor Gott die Gestalt Des Verleugnenden, wie wenn Ein Jahrhundert sich biegt, nachdenklich, in der Freude der Wahrheit Noch zuletzt die Freunde, Doch aber mußten sie trauern, nun, da Es Abend worden. Nämlich meistens ist rein Zu sein ein Geschick, ein Leben, das ein Herz hat, Vor solchem Angesicht, und dauert über die Hälfte. Zu meiden aber ist viel. Zu viel aber Der Liebe, wo Anbetung ist, Ist gefahrreich, triffet am meisten. Aber jene nicht Von Tränen und Schläfen des Herrn wollten Lassen und der Heimat. Eingeboren, glühend Wie Feuer rot war im Eisen das. Und schadend das Angesicht des Gottes wirklich Wie eine Seuche ging zur Seite, der Schatte des Lieben. Drum sandt er ihnen Den Geist, und freilich bebte Das Haus und die Wetter Gottes rollten Ferndonnernd, Männer schaffend, zornige, wie wenn Drachenzähne, prächtigen Schicksals,