An Eduard [Zweite Fassung] Euch alten Freunde droben, unsterbliches Gestirn, euch frag ich, Helden! woher es ist, Daß ich so untertan ihm bin, und So der Gewaltige sein mich nennet. Nicht vieles kann ich bieten, nur weniges Kann ich verlieren, aber ein liebes Glück, Ein einziges, zum Angedenken Reicherer Tage zurückgeblieben, Und dies, so ers geböte, dies Eine noch, Mein Saitenspiel, ich wagt es, wohin er wollt, Und mit Gesange folgt ich, selbst ins Ende der Tapfern, hinab dem Teuern. »Mit Wolken«, säng ich, »tränkt das Gewitter dich, Du dunkler Boden, aber mit Blut der Mensch; So schweigt, so ruht er, der sein Gleiches Droben und drunten umsonst erfragte. Wo ist der Liebe Zeichen am Tag? wo spricht Sich aus das Herz? wo ruhet es endlich? wo Wirds wahr, was uns, bei Nacht und Tag, zu Lange der glühende Traum verkündet? Hier, wo die Opfer fallen, ihr Lieben, hier! Und schon tritt hin der festliche Zug! schon blinkt Der Stahl! die Wolke dampft! sie fallen und es Hallt in der Luft und die Erde rühmt es! « Wenn ich so singend fiele, dann rächtest du Mich, mein Achill! und sprächest: »Er lebte doch Treu bis zuletzt!« Das ernste Wort, das Richtet mein Feind und der Totenrichter! Zwar hab ich dich in Ruhe noch itzt; dich birgt Der ernste Wald, es hält das Gebirge dich, Das mütterliche, noch den edlen Zögling in sicherem Arm, die Weisheit Singt dir den alten Wiegengesang, sie webt Ums Aug ihr heilig Dunkel, doch sieh! es flammt Aus fernetönendem Gewölk die Mahnende Flamme des Zeitengottes. Es regt sein Sturm die Schwingen dir auf, dich ruft, Dich nimmt der Herr der Helden hinauf; o nimm Mich du! mit dir! und bringe sie dem Lächelnden Gotte, die leichte Beute!