Bild spricht Daß ihrs nur wisset dergestalt Ich hier an diese Wand gemalt. Mit mir treibt besser keinen Spott. Bin unser Herr der liebe Gott. Ich sehe mir die Menschen an So gut ichs unverrathen kann. Wie sie verworren stehn und gehen Sich selber und Leben nicht verstehen Und bei ihren Geschichten und Sachen Kommt mir manchmal ein heimliches Lachen. Wie sie ihr Herz an Puppen hängen Und in fertige Kasteln das Leben zwängen. Oft sind's auf ihre Gedanken stolz Als wärens aus Schildkrot und Ebenholz Sind oft von Trugbildern so besessen Dass sie aufs Wirkliche vergessen. Sie lernen nimmer sich bescheiden Und wollen immer von Lust und Leiden Die allertiefsten Wurzeln fassen Die sich halt nicht betasten lassen Und mit solchem Graben und Wühlen Springt Glanz und Schmelz von den Gefühlen. Und das Leben ist doch so eingerichtet Dass es mit einem spielt und dichtet. Man muss sich nur recht führen lassen 'S führt einen die wunderlichsten Straßen. Auf eines werden zu ihrem Frommen Sie doch mit Grübeln nimmer kommen. Zwar sie zerfaserten's auch recht gern Doch ist es der tiefste verschlossenste Kern. Ich meine den Grund von allen den Sachen Die selig und die elend machen. Warum kann man aus Menschenaugen Die grenzenlose Seele saugen? Warum liegt Weinen im wandernden Wind? Warum giebts Gärten die traurig sind? Und lächelnde Lippen ein rundes Kinn – Was haben die für einen Sinn? Warum ist irgend ein Geigenklang Unsäglich lockend süss und bang? Warum sind Kinder schön? Warum? Das Leben ist halt einmal stumm. 'S ist ihnen wenig nur bekannt Mit welchem verworrenen Gedränge Welch unirdisch dumpfer Menge Sie eines sind und nah verwandt.