Wie die Soldaten man vor Zeiten Laut mit dem Mund: So sie jetzund Ermahnet der Poet zu streiten Frisch auf, ihr tapfere Soldaten! Ihr, die ihr noch mit deutschem Blut, Ihr die ihr noch mit frischem Muth Belebet, suchet große Thaten! Ihr Landsleut, ihr Landsknecht, frisch auf! Das Land, die Freiheit sich verlieret, Wann ihr nicht muthig schlaget drauf Und überwindend triumphieret. Der ist ein Deutscher wohlgeboren, Der, von Betrug und Falschheit frei, Hat weder Redlichkeit noch Treu Noch Glauben noch Freiheit verloren; Der ist ein Deutscher ehrenwerth, Der wacker, herzhaft, unverzaget Für die Freiheit mit seinem Schwert In einige Gefahr sich waget. Wohlan derhalb, ihr wahre Deutschen, Mit deutscher Faust, mit deutschem Muth Dämpfet nu der Tyrannen Wuth! Zerbrechet ihr Joch, Band und Beutschen! Unüberwindlich rühmet sie Jhr Titul, Thorheit und Stolzieren; Aber ihr Heer mit schlechter Müh Mag (überwindlich) bald verlieren. Ha! fallet in sie! ihre Fahnen Zittern aus Furcht: sie trennen sich, Ihr böse Sach hält nicht den Stich, Drum zu der Flucht sie sich schon mahnen; Groß ist ihr Heer, klein ist ihr Glaub; Gut ist ihr Zeug, bös ihr Gewissen; Frisch auf! sie zittern wie das Laub Und wären schon gern ausgerissen. Ha! schlaget auf sie, liebe Brüder! Ist die Müh groß, so ist nicht schlecht Der Sieg und Beut; und wohl und recht Zu thun seind sie, dann ihr, viel müder. So straf, o deutsches Herz und Hand, Nu die Tyrannen und die Bösen: Die Freiheit und das Vaterland Mußt du auf diese Weis erlösen. Georg Rudolf Weckherlin.