Das neue Jerusalem Welch ein kindlich frommes Streben! Welch ein inniger Verein! An dem Theetisch – Welch ein heilig reines Leben! Welch ein Gottversunkensein! An dem Theetisch. Wenn sie ein Tractätchen lesen, Nimmt die Seele höhern Schwung, An dem Theetisch – Und es schwelgt ihr ganzes Wesen In der Gottvereinigung An dem Theetisch. Ihres Glaubens süße Blüthe Duftet wie die Rosenflur An dem Theetisch – Lauter Milde, Lieb' und Güte Träuft von ihren Lippen nur An dem Theetisch. Wie sie ihren Bräut' gam preisen, O die Gottesbräutlein fein! An dem Theetisch – Ihn und sich mit Andacht speisen Und mit heil'gen Melodei'n! An dem Theetisch. Alles was den Körper nähret Und erquicket, wird verschmäht. An dem Theetisch – Ihre Augen sind verkläret, Jeder Blick ist ein Gebet An dem Theetisch. Ach, kein Mund vermag zu sprechen Was entzückt die Seele schaut An dem Theetisch – Und das Herzlein möchte brechen Jeder frommen Gottesbraut An dem Theetisch. O daß meine Seele wüßte, Wie sie würd' auch ihnen gleich An dem Theetisch – Aus dem Sodom ihrer Lüste Käm' ins liebe Himmelreich An dem Theetisch!