Die beiden Strauße Zwei Strauße sind anjetzt vorhanden, Zwei Strauße von verschiedner Art; Ein Paar wie sich's in allen Landen Noch niemals hat geoffenbart. Man muß sie hören, muß sie lesen, Und mancher wird davon entzückt, Und mancher kann nicht mehr genesen, Er wird halb närrisch und verrückt. Und wenn der eine musicieret, Spatzieren wir ins Himmelshaus, Und wenn der andre disputieret, Jagt er Gott Vater selbst hinaus. Könnt' ich ein kleines Fürstlein werden Von Gottes Gnad' und Volkes Gold, So nähm' ich für die Volksbeschwerden Die beiden Strauß' in meinen Sold. Der eine wäre mein Minister Für's Budget und die Kabbala, Er lehrte dann die Herrn Philister, Wie sie einstimmig sprächen: Ja. Er sollte darthun in Sermonen Begreiflich für ein jedes Kind, Daß Volk und Constitutionen Nicht viel, gar nichts, nur Mythen sind. Den andern würd' ich nur verwenden, Wenn's Aufruhr gäb' und Mord und Brand, Er würde mit der Geig' in Händen Gleich bändigen das ganze Land. Trotzdem hab' ich in unsern Tagen Vor keinem Strauße Furcht und Graun: Die Zeit hat einen Straußenmagen, Wird auch den Doctor Strauß verdaun.