Wiegenlied So schlaf in Ruh, Mein Söhnlein du! Dein Vater sprach ein freies Wort, Da führten ihn die Schergen fort In einen Kerker weit von hier, Weit weg von mir, weit weg von dir. So schlaf in Ruh, Mein Söhnlein du! Dein Vater leidet Schmach und Noth, Dein Vater ist lebendig todt, Und seine Freunde bleiben fern Und sehn auch dich und mich nicht gern. So schlaf in Ruh, Mein Söhnlein du! Dein Vater ist ein Biedermann – Heil jedem wer so denken kann! Heil dir, wenn du dereinst auch bist, Was dein gefang'ner Vater ist. So schlaf in Ruh, Mein Söhnlein du! Verschlaf des Vaterlandes Nacht, Den Knechtssinn, die Despotenmacht; Verschlaf was uns noch drückt und plagt, Schlaf bis der bessre Morgen tagt!