Das Kirschenfest Hört, ich hab' ein groß Verlangen Nach den Kirschen, die da hangen Und in voller Röthe prangen, Wüßt' ich doch es anzufangen, Ach, die lieben süßen Kirschen zu erlangen. Vater sagt, sie werden gestohlen Von den Spatzen doch – Kinder, geht die Kirschen holen! Holt sie heute noch! Was zaudern wir weiter? Dort steht eine Leiter! Nur Geduld! Wir müssen warten, Denn geschlossen ist der Garten. Ei, mag er auch geschlossen sein, Wir wollen und müssen doch hinein, Und ist die Hecke noch so dicht, Wir fürchten die stachligen Dornen nicht. Es muß uns gelingen Hindurch zu dringen, Wir ziehen gemach Die Leiter uns nach, Dann haben wir leicht Das Ziel erreicht. Krieg den Spatzen, den listigen, schlauen, Krieg dem ganzen Spatzengeschlecht! Mögen sie neidisch herüberschauen, Wie wir vertheidigen unser Recht, Wie wir mit Dornen kämpfen und streiten, Muthig zu unserm Ziele schreiten, Uns zum Siege den Weg zu bereiten. Ihr Spatzen, mögt schwatzen Und schimpfen, ihr Diebe! Euch hat nicht zu Liebe Der Vater den Kirschenkern gelegt Und sorglich das Bäumchen gehegt und gepflegt. Wir wollen euch wehren, Das frech zu verzehren, Was euer nicht ist! Wir wollen euch lehren, Das Recht zu ehren Zu jeglicher Frist! Sturm gelaufen! Die Hecke durchbrochen! Sturm gelaufen! Gedrängt und gekrochen! Eins, zwei, drei! Hindurch! Juchhei!