Die Meisten Liebesdichter und so weiter, Hohe Meistersängerzunft, Ewig jung und ewig heiter Wie des Frühlings Wiederkunft! Wie ihr alles gern beschwichtet, Wo ein Mißklang ruchtbar wird, Allen Zank und Hader schlichtet, Nur von Liebe zirpt und girrt! Wenn die Welt in Angst und Nöthen Vor dem Sturm der Zeiten flieht, Dann ergreift ihr schnell die Flöten Und ihr blas't ein Schlummerlied. Liebe wisst ihr zu verweben Künstlich mit dem kühlen Wein, Lasset wuchern noch die Reben Um des Grabes nackten Stein. Nur aus legitimen Stoffen Webt ihr täglich ein Gedicht, Daß wir glauben, lieben, hoffen, Bis uns Herz und Auge bricht. O du liebe Dichterinnung! Wie's dir gut und glücklich geht! Eins nur fehlt dir: die Gesinnung, Doch was braucht die ein Poet?