Nach der Natur Pinsel, Griffel und Meißel und was irgend Macht hat, schwankende Formen festzubannen, Euch beneidet der Kiel des armen Dichters. Denn er müht sich vergebens, nachzukritzeln, Was soeben geschaut die sel'gen Augen. Weiß denn einer, wie reizend keck das Dirnchen Auf dem Eselchen thronte, wenn ich melde, Daß sie zwischen den Körben saß, das eine Veinchen über des Tiers geduld'gen Rücken, Frei das andere baumelnd, daß ihr rotes Röcklein über die Wade sich hinaufzog? Und so saß sie mit vorgeneigten Schultern, In die Rechte geschmiegt das Kinn, am kleinen Finger saugend, verträumt und aus der Wimpern Schwarzer Seidengardine Blitze sprühend; Und so ritt sie dahin die wind'ge Gasse, Daß am Busen das Tuch sich löst' und flatternd Halb den kräftig gewölbten Nacken freigab, Jenen Nacken der Mädchen von Albano, Drüber üppig geringelt hängt die Flechte, Wie ein Drache, den stolzen Schatz zu hüten – Kommt und seht und verzweifelt, arme Dichter!