Jagdvergnügen Nun knallt es wieder an allen Enden In Ölbaumhalden und Rebgeländen, Den kleinen Vögeln den Tod zu bringen, Die kaum erst schüchtern ihr Liedchen singen. Denn mit dem Frühling an dieser Küste Erwacht den Menschen das Mordgelüste. Mit Schießgewehren von allen Arten Schleichen sie durch den Gottesgarten, Zumal den Sonn- und Feiertag Man so am liebsten »heiligen« mag, Und wo sie erspähn ein klein Gefieder – Piff paff! – da taumelt's zerfledert nieder. Den armen Braten, der in zwei Bissen Verschluckt ist, könnten sie leichtlich missen, Und mit dem sprühenden Vogeldunst Zu treffen, ist auch keine sondre Kunst. Es ist nur eben ihr liebster Sport, Stets zu betreiben den Vögelmord, Und da »bekanntlich!« nicht wie wir Den Schmerz der Wunde spürt ein Tier, Auch Tiere keine Seele haben, Können getrost die bösen Knaben Singvögel in enge Käfige setzen Und mit Leimruten, Dohnen und Netzen Und Pulver und Blei nach ihnen zielen. – Dürft' ich nur einmal Gottvater spielen, Nur auf ein Stündlein, – ich führe dazwischen, Und wo ich irgend tät' erwischen In flagranti solch einen groben Bengel, Ich ließ' im von einem handfesten Engel Fünfzig mit feuriger Rute geben – Die Jagdlust verging' ihm fürs ganze Leben!