Am Tiberstrande Wenn aus dem Stadtlärm in der Korsostunde Ich an den öden Tiberstrand mich rette, Ist mir's, als ob aus seinem alten Bette Der Fluß mir rauschte schauerliche Kunde Von Völkern, die er tief im schlamm'gen Grunde Begrub, von Greueln, die an dieser Stätte Jahrtausende verübten in die Wette, Da Macht mit Niedertracht so gern im Bunde. Doch ist denn nicht der Strom ein junger Wandrer, Der frisch herabsteigt vom Gebirg, dies Rom Mit Neugierblick in seiner Flut zu spiegeln? Herüberdräut ein Wissender, ein andrer Blutzeuge: des Apostels Riesendom, Der nie ein Beichtgeheimnis darf entsiegeln.