Morgen nach dem Gewitter Der Sturm hat über Nacht gebraust, Wie der wilde Feind im Wald gehaust Mit frechem Hohn und Ungebühr, – Kein Hündlein jagte man vor die Tür. Wie schäumt der Bach so wild geschwellt, Vom Morgenzwielicht bleich erhellt! Er murrt, wie schlecht Gewissen tut; Was treibt dort auf der trüben Flut? Ein schwarzes Klümplein – nur ein Hund; Den riß der Sturm vom festen Grund. Er kläfft' ein Weilchen, ward dann stumm, Ließ alles treiben um und um. Er war noch jung, die Zähne blank, Die dichte Rute schwarz und schwank. Der Jäger wohl im Waldrevier Wird dich nun missen, wackres Tier! Des Weges wankt ein Greis daher, An Holz und Jahren trägt er schwer, Bleibt stehn, wie er das Tier erschaut, Und spricht: »Gibst auch mehr keinen Laut? Ha, dir ist wohl! Nicht alt, nicht krank, Und schon erlöst! Dem Sturm sag Dank. Gut' Nacht! Wollt' auch, 's wär' Schlafenszeit!« So schönen Grabspruch hält der Neid.