2. So in Prosa und in Reimen Heult der wilde Bajuvar, Und es heulen die »Geheimen«: »Bayerland ist in Gefahr!« Ach, vergebens baute jener Ludovik die Propylän, Denn die Sprache der Athener Wird man niemals hier verstehn. Wie die Narren dir's verübeln, Wie's den Pöbel baß verdrießt, Wie er seinen Schmutz in Kübeln Schimpfend über dich ergießt; Weil Horazens schwarze Vettel Nicht mit dir zu Pferde sitzt; Weil einmal ein Bankozettel In der Muse Händen blitzt; Weil des reichen Schachs Kamele Zeitig angelangt einmal, Eh Firdusi seine Seele Ausgehaucht in Not und Qual; Weil einmal ein goldner Regen In den Schoß des Künstlers fällt – Ruiniere meinetwegen Alle Könige der Welt. Hol den Hort der Nibelungen, Den versunknen, aus dem Rhein! Und was Orpheus einst gesungen, Sollt es dir unmöglich sein? Tiger, Affen, Schweinehunde, Meyerbären macht' er zahm; Leider hab ich keine Kunde, Wie sich Sanchos Tier benahm. Aber laß des Esels Knirschen Dich nicht stören im Genuß! Iß, mit wem du willst, die Kirschen, Lieber Zukunftsmusikus! Nur empfehl ich dir das eine: Bist du fertig, sag ade! Warte nicht, bis man die Steine An den Kopf dir wirft – o weh! Suche niemals mehr auf solcher Erde dir ein Lorbeerblatt, Hinge selbst das Vlies, das Kolcher, Über jedem Tor der Stadt!