6. Ich zähle gerne mit bei guten Christen Und streite ritterlich und ohne Wanken, Wenn sie uns wollen das Gemüt abdanken, Die unausstehlich pfiffigen Sophisten. Doch hass' ich das Gemüt der Pietisten, Das, frech getreten aus des Anstands Schranken, Uns möcht' die reinsten himmlischen Gedanken Mit seinen Nebelworten überlisten. Auch mir hat sich das Aug' schon oft genetzt, Sah ich das Herz mißhandelt und zerschlagen Und von den Rüden des Verstands gehetzt. Es darf das Herz wohl auch ein Wörtchen sagen; Doch ward es weislich in die Brust gesetzt, Daß man's so hoch nicht wie den Kopf soll tragen.