16. König Hako's Todesgesang Skaldisch In Bartholin. Caus. contemt. mort. p. 522–28. steht er unvollständig und in Mallets Mythol. der Nordvölker arg verstümmelt. Die Norwegssaga hat ihn ganz, aus der ich ihn einmal abgeschrieben; ich habe sie aber zum Citiren nicht bei der Hand. Gaundul und Skogul 5 Sandte Gott Thor, Zu kiesen einen König Aus Ynguas Stamm, Der sollt zum Odin Fahren hinauf, Zu wohnen in Wallhall'! Biärners Bruder Fanden sie, sich In Panzer kleiden; Der edle König, Er eilt ins Feld, Wo Feinde gefallen, Und Schwerter noch klungen Im Beginn der Schlacht. Er rief Haleyger, Er rief Halmeyger, Der Heldentödter, Und zog hinan. Normannen Heere Waren um ihn. Der Jüten Veröder Stand unter Helm. Der Mühlsteinspalter 6 In Königs Hand, Als spaltet' er Wasser, Spaltet er Erz! Die Spizen stiessen, Die Schilde brachen! Auf Männerschädeln Erklang der Stahl! Tyrs und Baugas Schwerter sprangen Auf den harten Schädeln Der Normannsfechter. Die Schlacht ergoß sich, Die Schilde brachen Von der Hand der Helden, Oder wurden blutroth. Blize flammten In blutende Wunden; Schilde bargen Der Männer Leben; Von fallenden Leibern Tönt das Land; An Storda's Ufer Blutmeer floß. Blutige Wunden Und Schwertwolkhimmel 7 Flossen in Ein! Als gält's um Ringe, Spielten sie Schlacht. Im Windsturm Odins Blutstrom floß. Männer stürzten Vor'm strömenden Schwert. Die Könige sassen Mit Schwertern umzogen, Schilde zerbrochen, Panzer durchbohrt. Noch aber dachte Nicht das Heer Nach Walhalla zu wandern. – – Gaundul sprach Gestüzt aufs Schwert: »Groß wird jezt werden Der Götter Versammlung. Sie haben den König Zum Mahle geladen, Und all sein Heer!« Der König hört Der Wählerinnen, Der schönen Jungfraun Auf hohen Rossen, Schicksalswort! Nachsinnend standen Im Helme sie da; Sie standen gelehnet Auf Schwertes Schaft! »Was theilst, sprach Hako, Du Schwertesgöttin, Die Schlacht also? Sind wir von Göttern Des Siegs nicht werth?« »Wir sind's, sprach Skogul, Die Sieg dir bringen! Sollst Feld behalten, Und die Feinde fliehn. Wohl auf nun reiten, Zusammen reiten Ueber grüne Haiden, Der Götter Welt. Dem Odin sagen, Ein Volksgebieter Zu schau'n ihn kommt Und mit ihm wohnen!« – »Hermoder und Braga, Sprach Odin, geht Dem König' entgegen! Es kommt ein König, Ein Held im Ruhme Zu unsrer Hall!« Der König sprach (Aus der Schlacht gekehrt Trof er von Blut), Sprach: »unhold scheint Gott Odin uns! Unserm Beginnen Lächelt er nicht!« »Sollt mit den Helden Dich in Walhalla In Friede freun; Sollt mit den Göttern Da trinken Oel. Hast droben schon Acht Heldenbrüder, Die harren deiner O Fürstenfeind!« Braga sprachs. »Wir aber wollen Die Waffen bewahren; Helm und Panzer Bewahren, ist gut! Das Schwert bewahren Nüzet oft viel.« So sprach der König! Und ward nun kund, Wie heilig der Gute Die Götter geehrt; Die Götter alle Willkommen ihn hiessen, Den guten König, Und standen auf! Am Glückestage Ist der gebohren, Der das erwirbt! Der Ruhm wird bleiben Von seiner Zeit, Von seinem Herrschen, Und werden Gesang! Eh wird Wolf Fenris (Die Ketten zerrissen) Menschen würgen, Eh solch ein König Wird wieder füllen Die öde Spur. Es sterben Heerden, Es sterben Freunde, Das Land wird wüste, Seit König Hako Bei den Göttern wohnt. Und viele Menschen Trauren um ihn.