16. Billiges Unglück Schottisch Deßgleichen [vgl. zu Nr. 15] p. – Wem Gott das seltne Glück verlieh, Sich selbst sein eigner Herr zu seyn; Und freut sich dieses Glückes nie, Und will nur in dem falschen Schein Erhabner Grossen sich erfreun: Der ist es werth, ihr Knecht zu seyn. Wer still und glücklich leben kann, Wenn er ein armes Mädchen freyt; Und geht des reichen Teufels Bahn Am Weibe, die mit Zank und Streit Ihm täglich Sonn' und Mond verleid't: Ists werth, daß ihn es ewig reut. Wen die Natur zur Freud und Lust, Und zarten Liebe bildete; Und hängt sich an der Wollust Brust, Und sauget Schwachheit, Gram und Weh, Und alt nun noch heirathete, Ein junges Weib – o weh! o weh! Wem die Natur gesunden Leib Und festen Arm dazu verlieh; Und wählt sich nun zum Zeitvertreib Der hochgelahrten Doctors Müh, Und consultirt sie spät und früh – Ins Grab hin consultir' er sie. So wem Gott guten Sinn verlieh, Und ihn verlieh ihm gar umsunst; Er hängt sich an der Thorheit Müh, Und krüppelt um der Narren Kunst, Ein grosser Mann zu seyn einmal – Seys – im gelehrten Hospital.