Die Blume des Lebens (Nach einer bengalischen Melodie. Die Strophen fallen bei dem Da Capo, ohne Wiederholung der Worte, unmittelbar in einander.) Des Lebens Blume blühet schön, Wenn sie der Morgen grüßt, Wenn Weste freundlich um sie wehn, Und Hoffnung sie entschließt; Am Abend, matt umlaubt, Neigt sie ihr zartes Haupt. Ihr Freunde, laßt den Morgen nicht Im Schlaf vorübergehn! Des Lebens süße Blume blüht In Jugend, Lieb' und Scherz, Wenn Seele Seele zu sich zieht, Sich schließet Herz an Herz. Wie bald, wir ahnen's kaum, Entflieht der holde Traum! Ihr Freunde, kränzt mit Rosen Euch, So lang die Rose blüht! Des Lebens schönerer Gewinn Ist ächter Freundschaft Band; Sie knüpft, mit immer reinerm Sinn, Vertrauend Herz und Hand. Noch überm Grabe spricht Ihr zart Vergiß mein nicht, Und winket uns, ein holder Stern, Zu ew'gen Lauben hin. Des Lebens schönste Blume reicht Der Hoffnung stille Hand; Die blühet, wenn sonst Alles bleicht, In glänzendem Gewand; In Freud' und Lieb' und Schmerz Besänftigt sie das Herz. O Hoffnung, Du der Weisheit Kind, Der nichts auf Erden gleicht! Mit frohem Geiste weihen wir Dir unsre reinste Lust; Denn Lieb' und Freundschaft blühen Dir An Deiner heil'gen Brust. Der Tugend höchster Fleiß Bist Du, der Siegespreis, Mit Nektar der Unsterblichkeit Erquickend unsre Brust. (Da capo.)