Die Rettung G'nug der drohenden unglückschwangern Stürme, G'nug des giftigen Nebels, der den Freunden Freunde birget und alte Treu in neuer Höllengestalt zeigt! G'nug des schrecklichen Hagels, der die Saaten Aller Wünsche zerschlägt, hat uns das Schicksal Zugesendet, das jüngst auf Thron' und Reiche Blitze geschleudert; Hat die Völker erschreckt mit jener Zeiten Rückkehr, da in Europa's dunkeln Wäldern Wölfe heuleten und mit mehr als Wolfsgier Heere sich würgten. Sahn wir, sehen wir nicht den Rhein, die Mosel, Maas und Rhone vom Blut unschuld'ger Völker, Roth vom Blute der Bürger? im Gefilde Berge von Leichen? Väter, Jünglinge, Kinder füllten Gräber Vor den Heeren, damit darüber stiegen Neue Heere der Brüder in die offne Höhle des Todes! Und weswegen? Du wirst es hören, Nachwelt, Wenn vom Grimme der Väter uns noch Enkel Bleiben, hören und richten uns, entkommne Weisere Nachwelt! Wen der Götter, o wen soll unser Flehen Niederrufen? Ihr heil'gen Vestalinnen, Treue Seelen, o wer soll unsern schweren Frevel entsühnen? Nicht der blutige Mavors, Kriege zeugen Kriege; Cypria nicht, ihr Band um Thronen, Fein und lose gespannt, verewigt unsre Sorge der Nachzeit; Nicht die Herrscherin Juno, sie verschwägert Nationen zu ihres Stolzes Zwietracht. Komm hernieder, o Du, ein Strahlenjüngling, Priester Apollo, Mit dem lindesten Griff in Deine Saiten Bändigend der Entbrannten Wuth; ein Lichtstrahl Deines goldenen Köchers trenne jeden Täuschenden Nebel, Daß sich Brüder erkennen, daß sich Völker, Wie von Träumen erwacht, mit Hilf' umarmen! Singe, singe den Menschen, Du der Völker Einziger Hilfsgott, Harmonieen des allgemeinen Wohllauts, Die des niedrigen Neides, der an sich nagt, Und der tollen Begier, die nie genießet, Schändliche Töchter, Habsucht, Sucht zu gebieten, in den Orcus Bannen; singe den Königen den schönsten Königsnamen, des Vaterlandes Vater, Tief in das Herz ein! Denn nur Licht erfreuet und schafft Gestalten; Nur die Muse beglückt, die aller Reiche Wohllaut ordnet und selbst den heulend-wilden Cerberus bändigt.