Die Unbeständigkeit der Welt Nach Meister Stollen. Was mag gelieben Dir an der Unstätigkeit? O meine Seele, prüfe dieser Zeit Und dieser Welt Bestand! Wer heut auf guter Fähre fähret, Ist morgen todt! Hat er kein Vaterland, Das ewig währet, O weh, o weh, wozu hat er sein Herz beschweret? Die Welt, sie baut auf ein gar krankes Eis; Wenn es die Sonne nun verzehret, Wo bleibest Du, hast Du kein festes Land, Das ewig währet? Die Welt ist einen Augenblick Vorbei mit ihrer Freude; Die Sünden sind der Seele Strick, Zu fesseln ewig sie dem Leide; Ist Welt und Freude nun vorüber, Gebundner, armer Geist, was hätt'st Du itzo lieber? Hilf, o Befreier, Jesu Christ, Daß sich mein Kummer wende, O Du, bei dem die Freiheit ist Und Seligkeit ohn' Ende! Weit über all mein Lob ist Deiner Güte Werth; Du hörest gern das Lob, das Deiner Huld begehrt; Und wer so recht kann loben immerdar, Herr, Deine Huld und Deine Treu, Wird lobend von der Welt und ihren Banden frei.