18. Literatura Das Reich der Wissenschaft ist Flora's großem Reich, Voll Gras und Kraut und Blumen, gleich. Die kommen da, die bunten Auen Nur höflichst anzuschauen; Der reißt die Faust voll Kraut und Gras Und hat nun – was? Der dürret, presset sehr genau Sich – dürres Heu und Thau; Der Vierte gar possirlich ist, Sogar das Gras er frißt; Der tändelt, und Der spielet gern Mit Farben und Gerüchen, Für Damen und für Herrn Holt sich Bouquette nah und fern, Bis Blümlein all verblichen; Der kränzt sich, eia! selbst sein Haar; Der gräbt sich ein in Blumen gar Und modert in Gerüchen; Viel sind, sehr viel der Herren zwar, Dort, dort kommt eine andre Schaar, Schwirrt fröhlich hin zur Blumenau. Die Morgenröthe lacht; Die holden Bräute stehn im Thau Und duften süße Pracht! Die Bienlein laben sich im Thau, Verschmähen nichts auf weiter Au, Zerstören nichts, gehn gar genau, Sie rauben sanft; der süße Raub Wird Honig und war Blumenstaub. Sie schwirren fort – die Sonn' erwacht! Sieh, wie die Aue lacht!