Weihnachtsgesang Die ganze Menschheit freue sich! Du, der Mensch bist, freue Dich! Geboren ist der gute Hirt, Der alle Völker weiden wird In Treu und Wahrheit. Mit göttlich großem Königssinn Giebt er sich zum Opfer hin; Er nimmt auf sich die Last der Zeit; Verachtung, Schmach, Undankbarkeit Erwarten seiner. Doch Gottesgeist belebet ihn! Jedem Frevler wird er kühn Die Larv' entreißen; suchen wird Er das Verlorne, was verirrt Ist, wiederbringen. Sein Zeichen ist die Dürftigkeit, Menschenhuld sein Ehrenkleid, Erbarmen ziehet ihn heran; Der Völker Heil ist seine Bahn Zum Himmelsfrieden. Drum singen froh willkommend ihm Cherubim und Seraphim Ihr »Ehre sei Gott in der Höh Und Fried' auf Erden! Leid und Weh Wird Wohlgefallen!« Wir stimmen der Willkommung ein: Unser Hirte soll er sein In Wahrheit und Gerechtigkeit, In Unschuld, Lieb' und Freundlichkeit Und Menschengüte. Wer unser arm Geschlecht entehrt, Ist nicht dieses Königs werth; Wer Menschen hasset und betrübt, Nicht statt des Bösen Gutes giebt, Ist sein nicht würdig. O stimmt der Engel Glückwunsch bei: »Fried' auf Erden! Friede sei Den Menschen!« So ist Gram und Leid Verschwunden. Unser Herz erfreut Sein Wohlgefallen.