24. Klosterlied Deutsch Aus dem Munde des Volks in Thüringen. Im Schweizerdialekt ists vollständiger und vielleicht auch besser; da es aber in diesem verständlicher ist, so mochts also stehen. In der Limpurgischen Chronik steht auch ein Lied einer Nonne, das sich anfängt: Gott geb ihm ein verdorben Jahr Der mich gemacht zur Nonne, Und mir den schwarzen Mantel gab. Den weissen Rock darunter u.f. Kein' schönre Freud auf Erden ist Als in das Kloster zu ziehn. Ich hab mich drein ergeben, Zu führen ein geistlich Leben; O Liebe, was hab ich gethan! O Liebe etc. Des Morgens, wenn ich in die Kirche geh Muß singen die Mess alleine; Und wenn ich das Gloria patri sing', So liegt mir mein Liebchen immer im Sinn, O Liebe, was hab ich gethan! O Liebe etc. Da kömmt mein Vater und Mutter her, Sie beten für sich alleine; Sie haben schöne Kleider an, Ich aber muß in der Kutten stahn; O Liebe, was hab ich gethan! O Liebe etc. Des Abends, wenn ich schlafen geh, So find ich mein Bettchen alleine; So denk ich denn, das Gott erbarm! Ach hätt' ich mein Liebchen in dem Arm, O Liebe, was hab ich gethan! O Liebe etc.