Eine Paraphrase des Vaterunser Gott, der im hohen Himmel wohnet Und uns, uns Asche, Kinder nennt, Der über Kron' und Scepter thronet Und doch für Staub vor Liebe brennt, Ich nenne Dich den Herrn und sinke Voll Ehrfurcht auf mein Angesicht Und bete: »Vater, Vater, winke Den Scepter mir zur Zuversicht!« Dein Name, den das Heer der Himmel Mit Zittern dreimal heilig preist, Dem jauchze aller Welt Getümmel: »Verehrt sei Vater, Sohn und Geist!« Dein Reich der Himmel senke nieder, Und Segen ströme Deine Hand! So kommt uns güldne Ruhe wieder, Und unsre Welt wird Gottes Land. Dein Wink gebeut dort Seraphinen Vor Dir; er will, und es geschicht: So laß Dir, Gott, die Völker dienen! Du willst das Beste stets, wir nicht. Speis' uns mit Früchten Deiner Güte, Dein Gnadenthau sei unser Trank! Dem Menschen preis' ihn Eu'r Gemüthe, Und Himmel hören Euren Dank. Vergieb die Schuld uns schwachen Armen! Wir fehlten, sündigten nicht gern. Sieh, wir vergeben mit Erbarmen Die Schulden unsern Schuldigern. Da lau'rt der Feind; laß ihn nicht siegen! Gieb Kraft uns, wenn er uns versucht! Lehr unsre schwachen Arme kriegen, Und Lorbeer sei des Sieges Frucht! Einst reiß' aus allen Unglückswellen Uns Deine Rechte! Hoch hervor, Wo keine Laurer nach uns stellen, Dahin steigt unser Wunsch empor. Sprich Ja! und alle Himmel neigen Sich Deiner Ehre weit und breit. Dein, Herr, ist Reich und Kraft! Wir schweigen; Singt, Engel, Gottes Herrlichkeit!