Auf Willamow's Tod, des deutschen Dithyrambensängers 1781. O Vaterland, das seine besten Söhne, Ein rauher Fremdling, von sich stieß, Wie oder sich im Schooß, sie sonder Hippokrene Und Brod verschmachten ließ! Auch er ist hin, der einst auf Chelmo's Fluren, Bei Wasser und geringem Mahl, Dir Dithyramben sang und kühn auf Pindar's Spuren Aus seinem Köcher stahl Der Pfeile nicht geringsten, Nordens Helden, Sobieski, Peter, Friederich, Ein hohes Drei! mit Stolz der Ewigkeit zu melden. Und wünscht' und rühmte Dich, Berlin-Athene, das ihn ohn' Erbarmen Auf seinen Fluren schmachten ließ, Bis, nicht mit Naso's Schuld, das Schicksal ihn, den Armen, Zur Newa hin verstieß, Daß er Enkomien dort sänge, Namen, Die weder Reim noch Sprache faßt, Den Sieger Tschesme's, Chotschym's, Kayul's und zusammen Den Eis- und Goldpalast Sarsk-Szielo's, Petersburg's und Petershof's und Peter's, Nach Lomonossow's Melodie, In Sumorokow's Schwung, dem Raum des leeren Aethers Griechisch und Deutsch verlieh; Und Nonnen Meßkunst las und unverstanden Kriegslieder für Barbaren sang; Der Krim, dem Hellespont, dem Oby und den Landen, Wo kaum die Sonn' hindrang, Ein Vaterland ertönte, das nicht ihnen, Nicht ihm ein Vaterland je war. Ah! Dir ein Kleid und Brod und Wasser zu verdienen Und goldne Dose gar Aus Kaiserhänden und wie Deine Linde, Wie Deiner Muse Blumenkranz) Zu welken, zu verwehn in alle dreißig Winde: Das, Bruder, war Dein Glanz, Dein Lorbeer und Dein Leben! Ruh in Frieden, Verwelkte Blume, liebliche Verdorrte Linde! Nie sei's jener Flur beschieden, Daß sie ein Pindar seh'!