Antwort auf die Klage »Ach, daß Jahre voll Vergnügen Schnellen Winden gleich verfliegen! Einen Augenblick voll Leid Macht der Schmerz zur Ewigkeit.« Und die goldnen süßen Stunden Wären Dir wie nichts verschwunden? Sieh, ein holder Augenblick Bringt Dir tausende zurück! Müh und Leid sind überwunden, Hellgeläutert kehren Stunden, Und mit ihnen reines Glück, Rein von Müh und Leid, zurück. Jede Furcht, Verdruß und Trauer Wird in ihnen süßer Schauer; Dulcamara bringt die Zeit, Dolce die Vergangenheit. Heil uns! jedes Jetzt hat Flügel; Die Erinnrung hält den Zügel; Jeder Augenblick enteilt; Süßes Angedenken weilt. Eine nur der Göttergaben Ewiget: »genossen haben.« Haben wird zum Ueberdruß, Angedenken ist Genuß. Nur geliehen war die Stunde, Nur geliehn auf fremdem Grunde; Meine Schätze, dort und hier Frei gepflückt, trag' ich in mir. Und was mir im Rücken lieget, Groß, daß es mich übergnüget; Ist die Unermeßlichkeit, Ist nicht mein die Ewigkeit? Keine meiner Lebensstunden War mir dann wie nichts verschwunden; Jeder Tropfe Freud' und Leid Mehrt den Strom der Süßigkeit. Diesen Schatz in mir zu häufen, Weit und weiter stets zu greifen, Im Besitz der Künftigkeit, Macht mein Jetzt zur Ewigkeit.