Der bewährten Freundin In bangen Leidensstunden, Vom Vater Dir gesandt, Da hab' ich Dich gefunden, Da hast Du mich erkannt. Es schlossen herbe Schmerzen Wol enger unsern Bund: Es waren ja die Herzen Vom selben Dorne wund. Und treu nun zu Dir halten Das werd' ich je und je Und nimmer Dir erkalten In Freude wie in Weh. Ach! dieser Erde Freuden, Sie sind mir längst verblüht, Als ich in bittern Leiden Von meiner Heimath schied. Die Mutter mußt' ich lassen, Und Bruder-, Schwester-Hand Sollt' nimmer ich erfassen Im fremden, fernen Land. Doch sprach die ew'ge Milde In heil'ger Liebe Glüh'n, Als sie im Erdgefilde, Ein Menschensohn, erschien: »Was je ein Herz gemieden, Das sich zu Mir gekehrt, Das werd' ihm schon hienieden In reichem Maaß bescheert.« Drum hat des Herren Segen Dein Herz für mich gerührt Und hat Dich mir entgegen Den Kreuzesweg geführt. Du hast trotz aller Fehle Es treu mit mir gemeint, Hast Deine fromme Seele In Liebe mir geeint. So laß uns treu nun wallen Den Lebenspfad hinab, Bis unsrer Hand entfallen Der schwere Wanderstab, Bis wir vereint dort oben, Wo nie ein Auge weint, Ihn mit den Engeln loben, Der uns durch Schmerz vereint.