Sehnsucht nach Ruhe Herr! Deine Magd ist müde; O, nimm sie ein zur Ruh'! Hienieden ist kein Friede; Herr Jesu! rufe Du. Ich habe kein Gefallen An Tand und eitlem Scherz, Muß still und einsam wallen, Kein Herz für dieses Herz. Viel hat es wohl gelitten – Ach, Herr! noch mehr gefehlt – Manch heißen Kampf gestritten, Die Wunden still verhehlt. Das kann nun hier nichts halten, Kein Glück, kein goldner Schein; Es sucht bis zum Erkalten, Herr Jesu! Dich allein. Sein Schatz ist nicht hienieden, Drum kann es hier nicht ruhn. So nimm es ein zum Frieden – O ja! Du wirst es thun. Und wenn in treuem Sehnen Dies arme Herz nun bricht, Und wenn in heißen Thränen Erlischt der Augen Licht: Dann neigst Du Dich herüber, Dann hab' ich abgebüßt, Dann nimmst du mich hinüber, Wo Heil und Gnade ist. Herbst 1815.