Die Flucht der Zeit Hienieden ward dem Lenze Ein kurzes Sein verlieh'n: Kaum wanden wir uns Kränze, So ist er schon dahin. Der Sommer währt nicht lange Mit seiner Sicheln Schall: Kaum röthet unsre Wange Der wärm're Sonnenstrahl. Bald wird der Himmel trüber, Die Frucht entfällt dem Baum – Schon ist der Herbst vorüber, Wir freuten sein uns kaum. Nun steigt der Winter nieder Und schließt des Jahres Reih'n! Es schweigen alle Lieder. Er gräbt die Blumen ein. So eilen unsre Freuden, So endet alle Lust, So schwinden auch die Leiden, Kaum sind wir's uns bewußt. Nur was nach oben ziehet, Das kann nicht untergehn; Was heilig in uns glühet, Das wird kein Nord verwehn. Und dort blühn andre Lenze, Die nimmermehr entfliehn; Dort werden ew'ge Kränze Um unsre Scheitel blühn. O, laßt dahin uns streben Schon hier im Schattenland. All unser Thun und Leben Sei nur auf Gott gewandt.