Dampfernte Die Sonne sammelt Speer um Speer, Noch einmal loht ihr Köcher rot, Der Weizen wogt, ein weites Meer, Sanft wiegt der Wind das Ährenschrot. So weit die Sonne glühend sinkt, Der Halme Heer gelbgolden blinkt. Am Horizont marschiert empor Die wunderbarste Landarmee, Nicht Blechmusik erschreckt das Ohr, Der Dampf steigt brausend in die Höh. Vorn im Galopp, dann hurtigen Trab Der General mit seinem Stab. Blitzt Säbel dort und Bajonett? Nein, Schrauben, Schlüssel, Hämmer sprühn! Kein Männermord düngt blutigfett Die Flur im Abendsonnenglühn. Werkführer sprengen hoch zu Roß, Mechaniker, ein heller Troß. Gigantenhaft, stahlarmig rückt Die Schlachtreih der Maschinen auf, Die Sensenschwerter breit gezückt Hinmähn der Halme Volk zuhauf. Großmächtig streun der Garben Mahd Sie hinter sich zu frischer Tat. Es schwingt und fällt und klingt und füllt Der Ungetüme Köpfschwadron, Das Weizenfeld liegt ausgekrüllt In einer halben Stunde schon. Die Kornfruchtwagen rollen schwer, Der Wind wiegt keine Ähre mehr.