Weihnachtsaat Gen Himmel groß durch Winterland Und weiße Sternennacht, Ein Sämann schreitet bis zum Rand Der fernsten Wehr und Wacht. Er schreitet mit gewaltigem Schritt Den Riesenacker ab Und mißt den blutigen Ernteschnitt An Helm und Kreuz und Grab. Vor manchem Hügel schneeumhüllt, Da stockt des Sämanns Fuß, Er neigt das Haupt, von Schmerz erfüllt, Und beut der Ehrfurcht Gruß. Dann richtet sich sein Rücken fest, Nach Gottes Ruf und Rat Schwingt er den Arm, und fallen läßt Er segnend seine Saat. Und wenn ein Saatkorn fällt, so sprießt In freier Heimat Grund, Die Kampf und Not zusammenschließt, Ein neuer Menschenbund. Und wo zu Kindesweisen hell Erwacht der Lichter Schein, Tief springt im Herzen auf ein Quell, Der löscht der Mütter Pein. Und wo sich heimlich um Verlust Die Seele sorgt und müht, Da geht ein Stern auf in der Brust, Der Stern der Zukunft glüht. Das wirkt des großen Sämanns Hand In weißer Weihenacht, Er wirft die heilige Saat ins Land Der deutschen Liebesmacht.