Himmelfahrt Bunte Blumen, grüne Büsche, Burschen, Mädchen Arm in Arm, In der kühlen Morgenfrische Locker schlendernder Frühlingsschwarm. Übernächtige Gesichter, Lange, lange noch nicht matt, Lebenslustiges Gelichter, Lange, lange noch nicht satt. »Heut lieb' ich die Susanne Und morgen die Marianne, Halli, Hallo! Wir leben so – Vom lustigen Berge in die lustige Stadt.« Der da mit ihren zerlockerten Haaren Ist wohl die Unschuld gen Himmel gefahren Heut in dieser selbigen Nacht; Maiennächte sind Liebesschulen, Lieblich ist es im Grünen buhlen, Und kein Wächter der Sitte wacht. In den schwärzlichen Augenringen Kauert schläfrig gebüßte Lust, Tüchtig hat das Feuer gerußt. Aber mit silberreinem Singen Sittige Dirnen vorüberspringen, Maienglöckchen an keuscher Brust. Aus dem offenen Bierhaus dringen, Klingen Schalmei und Harmonika, Klingen Harmonika und Schalmei; Italiener mit lautem Geschrei Feigenkränze zu Häupten schwingen, Brezelweiber schleifen vorbei. Schüchterne Sonnenstrahlen blinken, Schimmerwellen am Waldesrand, Ach, wie herrlich die Wipfel winken, Lichte Buchen im Brautgewand! Und noch ehe mit breitem Strahl Siegreich mich die Sonne bestreicht, Seh' ich in der Tiefe das Tal, Habe des Berges Kulm erreicht. Wolkenspiegelnd und funkenwiegelnd, Perlgrau zittert der See. Dicker Sonnenduft Hüllt die ferne Luft, Tief im Flor versinkt der Firnenschnee.