Klage der Jünglinge Sank die Erde sonnenfern Nachtwärts, nebelblind? Weh, auf welchem kalten Stern Wir geboren sind! Warum gab der Mutter Schoß Uns dem Leben preis? Diese Welt ward seelenlos, Weide fürs Geschmeiß. Sind die Gluten ganz verloht, Hoher Ahnen Licht? Ist der Gott der Jugend tot, Starr sein Angesicht? Ward der Genius zum Hohn, Rechtlos, schutzberaubt? Ist der Edelsinn entflohn, Der an Größe glaubt? Unsres Geistes Augen schaun Ringsum schreckenklar, Unsern Sinn beschleicht das Graun Wie ein wüster Mahr. Höchstes Heiligtum versinkt In des Weltschlamms Flut, Der Gemeinheit Sumpf verschlingt Unschätzbares Gut. Wehe, die Verzweiflung frißt Mählich Mut und Kraft, Zwar das Fähnlein bleibt gehißt, Doch der Arm erschlafft. Daß ein Sturmwind zu uns stößt, Der den Bann zerreißt! Rings verröchelt unerlöst Der lebendige Geist. Keine Traube wird uns freun, Keiner Rose Duft, Trauerblumen laßt uns streun Auf der Liebe Gruft! Heute noch ein kleiner Bund Wider ekle Schmach, Gehen einsam wir zu Grund – Unser Reich zerbrach.