Höher! Über die schneebestreuten Hügel Schreit' ich. Die Luft geht herb und rein. Meiner Seele wuchsen die Flügel Neu. Schimmernd im Abendgold schwebt sie allein. In den Nadelholzlichtungen rauchen Bläuliche Feuer. Die Axt erschallt. Todgeweihte Tannen verhauchen Ächzend ihr Leben. Niederbricht ihre schlanke Gestalt. Abgeholzt auch in meinem Reviere Ward manch lieber, zitternder Baum. Aber was ich leidend verliere, Schafft mir Lichtung. Schicksal wächst und will weiteren Raum. Nur im Herzen ein leises Stöhnen Kündet von niedersausendem Schlag. Weh! es gibt wohl ein weich Gewöhnen Auch für Gehärtete. Jedes »Höher« ist eines Tieferen Todestag. Flügel, tragt mich ohne Versäumen Zu dem glühend winkenden Grat! Daß meinen kühnsten Jugendträumen, Weg über Tod und Verlust, firnenleuchtend Erfüllung naht.