Arbeiterlied Noch ein kurzes Lied, noch ein kräftig Lied, Noch ein Lied aus zähem Guß! Das von Land zu Land immer weiter zieht Wie vom felszerschmetternden Dynamit Durch der Täler Flucht Mit Gewitterwucht Hinrollender Donnerschuß! Der Tyrannen Macht der Vernichtung Nacht! Ihr Schufte, genad' euch Gott! Der Hoffart Götzen, der Niedertracht, Zur Strecke sei euer Trotz gebracht, Denn ein stolzer Mann Haßt der Knechtschaft Bann, Und der Freiheit Dampfer ist flott. Der greulichen Not den Tod gedroht, Die wie Schwefelqualm uns erstickt! Wir betteln nicht mehr um den Brocken Brot, Wir frönen nicht mehr eurem Lohngebot, Wir erzeugen nicht mehr, Weil der Segen schwer Uns Schaffende nimmer beglückt. Ein Sehnen den Geist uns vorwärts reißt, Die Maschine stampfet den Takt, Und wie sie die Kohle mit Feuer speist, Daß sonnenleuchtend das Glühlicht gleißt, So die Wahrheit wellt, Alle Welt erhellt, Und die Schönheit neiget sich nackt. Drum vereint und treu unser Leben sei Ein gewaltiger Hebel zum Licht! Wir feilen die Ketten der Sklaverei Ingrimmig lachend langsam entzwei, Bis die Stunde naht, Wo des Volkes Tat Das Gesetz der Schande zerbricht.