Die Wallfahrt nach Kevlaar 1. Am Fenster stand die Mutter, Im Bette lag der Sohn. »Willst du nicht aufstehn, Wilhelm, Zu schaun die Prozession?« »Ich bin so krank, o Mutter, Daß ich nicht hör und seh; Ich denk an das tote Gretchen, Da tut das Herz mir weh.« – »Steh auf, wir wollen nach Kevlaar, Nimm Buch und Rosenkranz; Die Muttergottes heilt dir Dein krankes Herze ganz.« Es flattern die Kirchenfahnen, Es singt im Kirchenton; Das ist zu Köllen am Rheine, Da geht die Prozession. Die Mutter folgt der Menge, Den Sohn, den führet sie, Sie singen beide im Chore: »Gelobt seist du, Marie!«