Lied/ Von dem Mertzen In dem Ton: Jesu/ du mein liebstes Leben/ etc. 1 Nun der Winter ist vergangen/ und der Regen ist dahin: wird der Lentz mit Blumen prangen/ und das Falbe werden grün. Alle Bäume sich belauben/ und die heissre Turtultauben girren in dem öden Wald/ daß der Echo gegenhallt. 2 Schauet doch/ die Feigenbäumen knoten von der Westen Hauch: die vor trockne Reben schäumen weinend mit befeuchtem Aug: da sonst Feld und Wälder lachen/ und die frühen Fittig wachen/ welcher krausses Lufftgesang schallet mit dem Freudenklang. 3 Nun beginnen wir den Mertzen/ der vom Krieg den Namen hat; vielleicht/ weil die Sonnenkertzen sieget ob des Winters Pfad. Nun die schnellen Schwalben swiren/ und die gute Zeitung führen: daß der Blumen-reiche Lentz komm in dieses Landes Grentz. 4 Wie sich nun die Welt verneuet zu der frohen Frühlings-Zeit; wie sich Stadt und Feld erfreuet/ und vergißt deß Winters Leid; also wird nach diesem Leben Gott das neue Salem geben: Da wird alles werden neu bey der Engel Jubelschrey. 5 Was die Lentzen-Sonn erwecket mit dem jüngst gewendten Lauff/ was der Frost mit Schnee bedecket/ steiget nun verneuet auff: Also wird es auch ergehen/ wann wir werden aufferstehen; wann uns weckt nach dieser Zeit die Sonn der Gerechtigkeit. 6 Du/ mein Gott! sey hoch gepriesen wegen deiner milden Gnad/ die du mir anher bewiesen/ daß mich freut die grüne Saat; da die Mandelbäume blühen und belaubte Sprossen ziehen. Hat die Erde solchen Schein/ wie schön wird der Himmel seyn!