Morgenlied Herr Himmels und der Erden, Der du läßt Tage werden, Gott, Vater, Sohn und Geist, Der uns bisher erhalten, Woll' stetig ob uns walten, Und ewig sein gepreist! Wir danken dir von Herzen, Daß du, o Gott, vor Schmerzen, Vor Jammer, Angst und Noth Uns diese Nacht bewahret Und uns gesund gesparet Im Schlaf, dem halben Tod. Die Finsterniß der Sünden Laß mit dem Tag verschwinden, Mach' deine Gnade neu! Weil nun die Hahnen krähen, So lassen wir auch sehen Mit Petro wahre Reu'. Gieb, daß ich diesen Morgen, Die Seele zu versorgen, Des Bösen müßig geh', Und wenn heut' sollte kommen Der Hoffnungstag der Frommen, Vor dir mit Freuden steh'. O Gott, dir ich befehle Den Leib und auch die Seele, Mein' Hab', Sinn und Verstand. Durch deine Gnad' und Güte Mich allezeit behüte Sammt dieser Stadt und Land. Dein' Engel zu mir sende, Daß ihre Hand abwende, Was Seel' und Leib versehrt. Laß meine Sünd' versöhnen, Gleich wie des Thaues Thränen Der Sonnen Glanz verzehrt.