Trostlied Nach der Stimme: In dich hab ich gehoffet, Herr, usw. 1. Wol! meine Seel, in aller Noht Vertrau allein auf deinen Gott Und laß denselben walten: Er ist bereit Dich alle Zeit In seinem Schutz zu halten. 2. Bedrucket dich der Armutlast, Bist du von jederman verhast, Will man dich gar verjagen: Gott machet reich Und stürtzt zugleich, Die ihn selbst und dich plagen. 3. Hast du zu dieser Jammerzeit Viel unerwartes Hertzenleid, So denke, daß die Christen Ihrs Heilands Tritt Mit gleichem Schritt Hier folgen in der Wüsten. 4. Je grösser ist die Angst und Noht, Je näher ist der treue Gott, Er läst sich plötzlich finden: Deß Höchsten Huld Bringt die Gedult, Er schlägt und wird verbinden. 5. Indem wir leben ohne Noht, Ist das Gebet erkrankt und tod: Bald Gott die Trübsal schicket, So bald erweist Sich Seel und Geist Inbrünstig und erquicket. 6. Obgleich die Hülffe spat beschicht, So muß man doch ablassen nicht, Vertrauen, hoffen, weinen: Daß unser Ziel Sey, wann Gott will, Macht endlich Hülff erscheinen. 7. Es ist das Leiden dieser Zeit Nicht wehrt deß Himmels Herrlichkeit Die offenbar wird werden, Wann nach der Noht, Streit, Creutz und Tod Zerschmeltzt der Kreiß der Erden. 8. Getreuer Gott, gieb, daß wir all' Im Elend, Jammer und Trübsal Gedultig uns erweisen, Und daß wir dort Nach deinem Wort Dich ewig mögen preisen.