Der Fischer Ein belobter Fischersmann Hängt des Angels Anbiß an, Etwan ein Gericht zu fangen. Er senkt seines Angels Ruth' In die silberhelle Fluth. Ihm ist mancher Fisch entgangen, Weil sie in des Flusses Krümmen Schauten seine Stricke schwimmen. Nachmals, als der Regenguß Trüb' gemacht den schlanken Fluß, Sah er an dem Angel hangen Von dem stummen Schuppenheer Nach und nach je mehr und mehr, Die er alle hat gefangen, Weil sie in den trüben Fluthen Nicht bemerkt die Angelruthen. Gottes Wort, das höchste Gut, Ist dergleichen Angelruth', Die uns nicht kann leichtlich fangen In der Ruh' und Glückeszeit. Kömmt uns Trübsal, Angst und Leid, Hoffen wir dann mit Verlangen, Uns zu reißen aus dem Mangel Mit dem ankergleichen Angel.