34. Morgens ging ich in den Garten. Eine Rose mir zu pflücken, Als die Töne eines Sprossers Plötzlich mir das Ohr durchzücken. Liebesschmerz um eine Rose Fühlet, so wie ich, der Arme, Und erfüllt die ganze Wiese Nun mit seinem lauten Harme. Jenes Gartens grüne Wiesen Hab' ich öfters schon durchschritten, Überdenkend was der Sprosser Für die Rose hat gelitten. Hold dem Dorne ist die Rose, Während sie die Sprosser lieben: Diese wechseln nicht; auch jene Ist sich immer gleich geblieben. Als mein Herz ergriffen wurde Von des Sprossers lauten Klagen, Fehlten bald mir alle Kräfte Es noch länger zu ertragen. Freilich blüh'n gar viele Rosen Hier in diesem Erdenhaine: Doch, vom Dorne unverwundet, Pflückte d'rin noch Keiner eine. Hoffe nicht, Hafis, auf Freuden Von dem wechselnden Hienieden Dem, bei Tausenden von Mängeln, Nicht Ein Vorzug ist beschieden.