13. Komm, denn sieh, die Burg der Hoffnung Fusset auf gar schwachem Grunde; Bringe Wein ! den Bau des Lebens Wirft ein Wind stoss um zur Stunde. Jenes Mannes hohem Sinne Hab' als Sclav' ich mich verdungen, Der von jeglicher Verbindung Dieser Welt sich losgerungen. Sag' ich dir's, dass, als ich gestern Mich im Weinhaus arg betrunken, Mir vom Geisterland ein Engel Frohe Kunde zugewunken? »Falke kühnen Blickes – sprach er – Der auf dem Sĭdrē du thronest! Nicht dein Nest ist dieser Winkel, Den du leidend jetzt bewohnest. Von des Himmels hoher Zinne Hörst du laute Töne schallen: Was – ich kann es nicht begreifen – Machte in dies Netz dich fallen?« Einen Rath will ich dir geben; Merk' ihn dir, um ihn zu üben, Denn dies Wort des alten Meisters Ist mir stets im Sinn geblieben: »Hoffe nicht, dass ihr Versprechen Dir die Welt, die falsche, halte: Eine Braut von tausend Freiern Ist sie, diese schnöde Alte.« Lass die Welt dich nicht betrüben, Und gedenke meiner Worte! Freundlich sprach zu mir ein Wand'rer, Der durchpilgert viele Orte: »Füg' dich in gescheh'ne Dinge Heit'rer Stirn und unverdrossen, Denn des freien Willens Pforte Blieb so mir wie dir verschlossen.« Treu' und Glaube fehlt der Rose, Die da lacht durch kurze Tage; Seufze nur, verliebter Sprosser, Denn wohl ist hier Grund zur Klage! Der du matte Verse schmiedest! Was beneidest du Hafisen ? Zu gefallen und zu dichten Ward von Gott er angewiesen.