31. Ein Herz, das Tiefverborg'nes zeigt Und Herr von Dschem's Pocale ist, Grämt nimmer sich um einen Ring, Den es verliert für kurze Frist. Dem Flaum und Maal der Bettler gib Des Herzens reichen Schatz nicht Preis: Gib einem Königgleichen ihn, Der seinen Werth zu schätzen weiss. Nicht jeder Baum mag widersteh'n, Wenn rauh der Herbst ihn überfällt; Doch lob' ich die Zipresse mir, Die auf so festem Fuss sich hält. Mein Herz, auf seine Freiheit stolz, Hat, ahnend deiner Locken Duft, Nun hundert Dinge abzuthun Mit der geschäft'gen Morgenluft. Die Zeit ist da, in der berauscht Narzissen gleich und lusterregt Wer nur sechs Drachmen noch besitzt, Dem Becher sie zu Füssen legt. Wer gibt mir was mein Herz begehrt? Hab' ich doch keinen Herzensfreund, Der mit des Blickes Zärtlichkeit Die Gaben edler Huld vereint! Gleich Rosen , halte jetzt dein Gold Nicht karg zurück und kaufe Wein: Es würde sonst der Allverstand Dich hundertfacher Schande zeih'n. Von dem Geheimniss jener Welt Hat Niemand Kunde; schweige d'rum: Denn welchen Eingeweihten führt Ein Weg in dieses Heiligthum? Zeigt von Hafisens Mönchsgewand Sich irgend eines Nutzens Spur? Wir sehnen nach dem Ew'gen uns, Er aber sich nach Götzen nur.