8. Werd' ich zum Staub des Weges den Er wandelt, Ermangelt Er mich abzuschütteln nicht, Und sage ich: »Du sollst das Herz verwenden« Verwendet Er – von mir das Angesicht. Stets zeigt Er Seine holdgefärbte Wange, Der Rose ähnlich, allen Leuten hier, Und sag' ich Ihm: »Du solltest sie verhüllen« Verhüllt Er sie – doch immer nur vor mir; Und sterbe ich vor Ihm, gleich einer Kerze, Lacht meines Gram's Er, wie der Morgen lacht; Und zürn' ich d'rob, so wird sein zartes Wesen Nun gegen mich zum Zorne angefacht. »Blick' hin auf Ihn« – sprach ich zu meinem Auge – »Bis du dich endlich satt an Ihm geseh'n!« Und es erwiederte: »Du scheinst zu wollen Es mög' aus mir ein blut'ger Bach ersteh'n.« Nach meinem Blute dürstet Er; ich aber Nach Seiner Lippe. Wer entscheidet hier? Nehm' ich von Ihm mir das was ich verlange, Wie, oder nimmt Er Rache gar an mir? Ich opferte die Seele Seinem Munde ; O theure Freunde, seht es selbst mit an, Wie wegen eines winzig kleinen Dinges Er nimmer sich mit mir vergleichen kann. Was liegt daran wenn mich, wie einst Ferhaden, Dem Tode weiht ein bitteres Geschick? Es bleibt dafür so manches süsse Mährchen In der Erinnerung von mir zurück. Doch ende nun, Hafis ; denn gibst du ferner Auf diese Art in Liebe Unterricht, Erzählt in jedem Winkelchen die Liebe Ein Zaubermährchen das von mir nur spricht.