8. Festtag ist, die Rosen enden Und die Freunde harren dein; Schenke! Im Gesicht des Königs Sieh den Mond und bringe Wein! Auf die Rosentage hatte Ich bereits verzichtet; doch Fastender Bezechter Streben Änderte die Sache noch. Nie dein Herz an Ird'sches bindend. Frage Trunk'ne um Bescheid Über des Pocales Segen Und Dschemschidens Herrlichkeit. Nur der Seele Baarschaft halt' ich Noch in Händen; wo ist Wein? Einem holden Blick des Schenken Mög' auch der geopfert sein! Zwar das Frühmahl ist vorüber, Doch was thut's? der Frühwein nicht, Da, wer nach dem Freund begehret, Nur mit Wein die Faste bricht. An dem Tage des Gerichtes Wandelt – fürcht' ich – Hand in Hand Mit dem Rosenkranz des Scheïches Des Berauschten Mönchsgewand. Dieses Reich ist herrlich blühend, Und sein Herrscher mild und gut: Vor des Schicksals bösem Auge Nimm ihn, Herr, in sich're Hut! Trinke , Fürst, bei meinem Liede, Denn ein Schmuck ist's eig'ner Art, Wenn sich deinem Gemmenglase Diese Königsperle paart. And'rer Fehler zu verhüllen Hält dein edler Sinn für Pflicht: Drum verzeihe meinem Herzen, Dem es an Gehalt gebricht! Schwand, Hafis , die Zeit der Faste, Schwindet auch die Rose nun: Darum musst du Wein geniessen, Bleibt nichts And'res doch zu thun.