94. Hilft uns erst der Weinverkäufer Zechern freundlich aus der Noth, So verzeiht ihm Gott die Sünden Und beseitigt was ihm droht. Schenke, gib mir Wein im Glase, Der gerechtes Maass enthält: Denn die Eifersucht des Bettlers Füllt mit Unglück sonst die Welt. Sänger, singe zu der Laute: »Vorbestimmt ist jeder Tod.« Und wer dieses Lied nicht singet, Der versündigt sich an Gott. Treten Leiden dir entgegen Oder Freuden, weiser Mann, So bezieh' dies nicht auf And're: Denn nur Gott hat es gethan. Wesshalb übt in einer Werkstatt, Wo nichts weise ist und gut, Die Verblendung schwacher Menschen Nichts als Stolz und Übermuth? Traun, der Rettung frohe Kunde Geht aus diesem Gram hervor, Wenn nur erst der Erdenwaller Treulich hält was er beschwor. Mich, der Liebesschmerz empfindet Und zugleich des Rausches Pein, Heilt nur der Rubin des Freundes, Oder nur der reine Wein. Lust nach Wein entseelt Hafisen , Der verbrannt ist weil er liebt: Wo doch weilt ein and'rer Jesus, Der mir neues Leben gibt?