45. Durch Lebensfrist schon schreit' ich rüstig Voll Sehnsucht täglich durch das Land, Und poch' an eines Edlen Pforte Beständig mit des Fürspruch's Hand. Fern meinem Mond , der Liebe wecket, Soll mir kein Tag vorüberzieh'n: D'rum stell' ein Netz ich auf die Strasse Und setz' in's Netz ein Vöglein hin. Weil des Cypressenbaumes Schatten Ich Hoffnung nähre zu erspäh'n, Richt' ich der Liebe Ruf an Jeden Den holden Gang's ich nah'n geseh'n. Ich weiss, die Trauer nimmt ein Ende Und die Geschichte färbt sich bunt Durch's Ach, das täglich Früh und Abends So blutig steigt aus meinem Mund. Ěwrēnk und Gūltschehrē , wo weilt Ihr? Wo ist der Treu' und Liebe Bild? Jetzt bin nur ich's der in der Liebe Als Muster der Vollendung gilt. Zwar weiss ich, jener Trost des Herzens Weist meinen Herzenswunsch zurück, Und dennoch mal' ich Wahngebilde Und loose auf beständ'ges Glück! Und hab' ich auch mich selbst verloren, Verschwörend, wie Hafis , den Wein, So trink' ich manchmal doch ein Gläschen In einem geistigen Verein.